Geschichtliches über die Gemeinde Erl

Die kleine Ortschaft an Tirols Pforte zu Bayern liegt friedlich eingebettet in einer herrlicher Naturlandschaft.

Die Idylle unserer Tage ändert nichts an der Tatsache, daß der Ort eine bewegte Vergangenheit hinter sich hat. Immer wieder war die Gegend von Erl Schauplatz von kriegerischen Auseinandersetzungen.

Etwa 1703 und auch im Tiroler Freiheitskampf 1809. Wie uralte Funde beweisen, waren auch schon die Römer in Erl vertreten. Nicht verwunderlich, denn schließlich lag und liegt das Dorf an einem wichtigen Handelsweg im Inntal.

788 "ad montem Oriano" genannt, stammt der Name von einem römischen Gutsherrn namens "Aurelius" ab. Ein Hinweis dafür ist die typische Flureinteilung, wie zum Beispiel die Seitenlänge der Äcker mit 230m, die auf die Römerzeit zurückführen.

Bei der Kirchenrenovierung 1980 wurde ein römischer Weihestein mit der Aufschrift "DIM PRO SALUTE" (dem göttlichen Mithras zum Heile) gefunden und ist nun in der Kirchenvorhalle der Pfarrkirche zum hl. Andreas eingemauert.

Das Kirchenpatrozinium läßt auf eine sehr alte Kirchengründung schließen. Der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1682, wurde 1703 und 1809, gemeinsam mit dem Ort, durch Kriegsereignisse zerstört. Die heutige Form und Ausstattung erhielt die Kirche um 1820. Die Altäre stammen vermutlich von SEBASTIAN ANTON DEFREGGER, einem Kufsteiner Künstler, die Deckenfresken von FRANZ ALTMUTTER.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Erl gehören neben der Kirche und dem 1959 erbauten Passionsspielhaus mit einem Fassungsraum von ca. 1.500 Personen auch der Trockenbach-Wasserfall (Weg derzeit gesperrt) und die Blaue Quelle. Die neueste Attraktion ist das 2012 erbaute hochmoderne Festspielhaus der Tiroler Festspiele Erl.

Im Osten des Dorfes steigt das Bergbauerngebiet des Erlerberges an, aus dem der Gipfel des 1.598m hohen Spitzsteines aufragt.

Beim Zollhaus an der 1991 errichteten Innbrücke nach Bayern erinnert eine Gedenktafel an den Tiroler Naturforscher und Dichter ADOLF PICHLER, der in Erl geboren wurde.